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MedienmitteilungVeröffentlicht am 6. November 2025

Arzneimittelüberprüfung 2025 – Einsparungen von 65 Millionen

Bern, 06.11.2025 — Im Rahmen der diesjährigen Überprüfung hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Preise von knapp 300 Arzneimitteln um durchschnittlich zwölf Prozent gesenkt. Es werden Einsparungen bei den Gesundheitskosten von mindestens 65 Millionen Franken erwartet. Die dreijährliche Arzneimittelüberprüfung leistet einen wichtigen Beitrag zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen. Gleichzeitig wurde bei 55 versorgungsrelevanten Arzneimitteln ausnahmsweise auf eine Preissenkung verzichtet, um die Versorgungssicherheit zu stärken.

Das BAG prüft jedes Jahr ein Drittel der Arzneimittel der Spezialitätenliste auf ihre Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit, wie es die rechtlichen Vorgaben verlangen. Diese Kriterien müssen für jedes Arzneimittel erfüllt sein, damit es von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) übernommen wird. Überprüft werden entsprechend auch die Preise der Arzneimittel.

Die Arzneimittel der Spezialitätenliste werden vom BAG jeweils in drei gleich grosse Einheiten aufgeteilt. Jedes Jahr wird eine Einheit überprüft. Nach drei Jahren ist ein Überprüfungszyklus abgeschlossen. In diesem Jahr hat das BAG das letzte Drittel überprüft. Die überprüften Arzneimittel kommen insbesondere bei der Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krankheiten des Atmungssystems und Infektionskrankheiten zum Einsatz. Bei etwa 50 Prozent der überprüften Originalpräparate wurden Preissenkungen verfügt. Bei gut 50 Prozent der Originalpräparate ist keine Preissenkung notwendig; diese Arzneimittel sind im Vergleich zu den Referenzländern und im Vergleich zu anderen Arzneimitteln weiterhin wirtschaftlich. Auch Generika, Co-Marketing-Arzneimittel und Biosimilars wurden überprüft. Bei etwa 70 Prozent dieser Arzneimittel führt die Überprüfung ebenfalls zu einer Preissenkung. Das BAG rechnet aufgrund der per 1. Dezember 2025 verfügten Preissenkungen mit Einsparungen von mindestens 65 Millionen Franken

Zusätzliche Einsparungen für das Jahr 2024

Die Überprüfung des Jahres 2024 ist inzwischen fast vollständig abgeschlossen. Die resultierenden Einsparungen von mindestens 105 Millionen Franken übersteigen den im letzten Herbst geschätzten Sparbetrag von 90 Millionen Franken. Der Überprüfungszyklus zwischen 2023 und 2025 führt also voraussichtlich insgesamt zu Einsparungen von mindestens 335 Millionen Franken. Die letzten zwei Überprüfungszyklen (2017–2019; 2020–2022) ergaben Einsparungen von insgesamt 740 Millionen Franken für die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP).

Arzneimittelpreise und Versorgungssicherheit

Engpässe bei der Arzneimittel-Versorgung nehmen weltweit zu, so auch in der Schweiz. Um Marktrückzügen von versorgungsrelevanten Arzneimitteln aus wirtschaftlichen Gründen entgegenzuwirken, kann das BAG ausnahmsweise auf Preissenkungen im Rahmen der dreijährlichen Überprüfung verzichten. Pharmaunternehmen können nach Abschluss der Überprüfung einen entsprechenden Antrag stellen, der vom BAG geprüft wird. Die eingegangenen Anträge fielen zahlreicher aus als in den Vorjahren und betreffen mehrheitlich Antiinfektiva. Im Prüfjahr 2025 hat das BAG bisher bei 55 Arzneimitteln Ausnahmen gewährt.

Gesetzesanpassungen stärken Versorgungssicherheit

Um die Versorgungssicherheit zu stärken, hat der Bundesrat im Rahmen des Kostendämpfungspakets 2 vorgeschlagen, dass die dreijährliche Arzneimittelüberprüfung künftig nach abgestuften Kriterien und somit differenzierter geregelt werden kann («differenzierte WZW-Überprüfung»). Dies soll es ermöglichen, kostengünstige Arzneimittel grundsätzlich von der Überprüfung der Wirtschaftlichkeit auszunehmen. Die gesetzliche Grundlage wurde am 21. März 2025 von beiden Kammern verabschiedet. Derzeit werden die entsprechenden Verordnungsbestimmungen mit Einbezug der betroffenen Akteure erarbeitet. Die Gesetzesänderung tritt voraussichtlich Anfang 2027 in Kraft.

Weitere Informationen:

Überprüfung der Aufnahmebedingungen alle drei Jahre